Erklärung zur Besetzung der Petersburger Straße 16! #Peter16
Durch den rasant fortschreitenden Ausverkauf der Stadt ist es in Berlin nahezu unmöglich geworden, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Wer sich hier ein schönes Leben machen will, braucht Geld und davon nicht wenig. Auch bei denen, die bis jetzt ein schönes Leben haben (auch mit etwas weniger Geld), könnte bald ein Brief im Briefkasten liegen, in dem über bevorstehende Modernisierungsarbeiten und die damit einhergehende Mieterhöhung informiert wird.
Während Löhne und Ausbildungsgehälter stetig niedrig bleiben und das Jobcenter mit Sanktionen nicht gerade zimperlich umgeht, steigen die Mieten einfach so, oder weil Vermieter*innen irgendwelche Luxussanierungen vornehmen, nach denen niemand gefragt hat. Durch Profitgier, Spekulation mit Leben(sraum) und die damit einhergehende Verdrängung wird es nicht nur fast unmöglich, soziale Projekte zu etablieren. Es werden bestehende sehr grundlegende Netzwerke wie eine solidarische Nachbarschaft zerrissen und zerstört.
Für viele stellt sich die Frage, wo soll ich eigentlich hin?
Und wenn ich wo bin, wie lange kann ich dort bleiben?
Um diese Frage nicht den Spekulant*innen, Investor*innen und Politiker*innen zu überlassen, die sich einen Dreck um soziale Strukturen zu kümmern scheinen und Berlin einem völlig verantwortungslosem Prinzip der Verdrängung überlassen, haben wir uns dazu entschieden, uns Raum zum Leben zu nehmen.
Am 20. 5. um 13 Uhr haben wir das Haus in der Petersburger Straße 16 besetzt. Wir wollen damit einen Schritt gegen die Gentrifizierung unserer Stadt setzen und ein selbstverwaltetes Wohnprojekt aufbauen.
Unserer Meinung nach bedarf es keiner weiteren Begründung, sich leerstehenden Wohnraum zu nehmen und dort einen selbstorganisierten Wohnraum zu schaffen. Im Gegenteil, es sollte wieder selbstverständlicher Teil unserer politischen Praxis werden. Wir fordern auf, es uns gleich zu tun.
Unterstützt uns, kommt vorbei, zeigt euch solidarisch!
Für eine Stadt von unten!