// Folgender Text ist eine Solidaritätserklärung der Aktions-AG der Akelius-Mieter*innen-Vernetzung Berlin und ursprünglich in ihrem Webforum veröffentlicht worden. ///
Wir sind entrüstet und wütend darüber, dass die Großbeerenstraße 17A am 29.5.19 unter Androhung polizeilicher Gewalt geräumt wurde und wir erklären uns solidarisch mit den Betroffenen und der Hausprojektgruppe.
Die mit der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH (ASW) getroffenen Vereinbarungen, die Verhandlungen auf der Basis des Grundsatzes „Wohnraum ist keine Ware˝ vorsahen, wurden damit gebrochen. Jegliche Antwort auf die konstruktiven Vorschläge der Hausprojektgruppe blieb aus. Warum? Lieber wieder jahrelanger spekulativer Leerstand? Lieber neu bauen, wo Wohnraum schon da ist, nur damit man noch mehr Rendite erzielt werden kann?
Schon seit der Besetzung am 8.9.2018 kämpft die Hausprojektgruppe für die Umsetzung eines Konzepts, welches gemeinsames und solidarisches Wohnen sowie eine nachbarschaftliche und kulturelle Nutzung vorsieht, wie sie viele Nachbar*innen und stadtpolitische Initiativen fordern. Dies würde eine Beendigung jahrelangen Leerstands bedeuten, den eine Stadt wie Berlin nicht hinnehmen kann – gerade bei der derzeitigen Wohnungsnot.
Wohnen ist ein Grundbedürfnis und Grundrecht – und Zwangsräumungen und Leerstand sind ein inakzeptabler Skandal. Besetzungen sind ein legitimes und wirksames Mittel dagegen und ihre permanente Kriminalisierung eine direkte Unterstützung derjenigen, die einen wirtschaftlichen Gewinn aus der Not anderer ziehen.
Wir fordern, dass der Berliner Senat und der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sich dafür einsetzen, dass wieder Gespräche mit der Hausprojektgruppe aufgenommen werden und über ihre Projektvorschläge verhandelt wird.
Für eine nicht profitorientierte Nutzung der Großbeerenstraße 17A!
Die Aktions-AG der Akelius-Mieter*innen-Vernetzung Berlin