+++ Kellerräume in der Skalitzer Straße 106 besetzt +++ Eigentümer plant dort Ferienwohnungen +++ „Besetzung ist Antwort auf voranschreitende Touristifizierung und alltägliche Verdrängung von Menschen +++ selbstverwalteter Sportraum für die Nachbarschaft geplant +++
Berlin, 06.10.2018
Pressesprecher: Kim Schmitz
Kontakt:
Telefon: 0177-3996784
E-Mail: besetzen@riseup.net
Weiterführende Informationen: besetzen.noblogs.org
Heute haben wir besetzt. Im Rahmen der #besetzen-Kampagne haben wir uns die Kellerräume der Skalitzer Straße 106 angeeignet. Aus diesen sollen nach unseren Informationen Ferienwohnungen entstehen – als gäbe es davon in Keuzberg 36 nicht schon genug.
Diese Besetzung ist eine Antwort auf die stetig voranschreitende Touristifizierung und Privatisierung unserer Lebensräume, eine Antwort auf die in Berlin alltägliche Verdrängung von Menschen zugunsten höherer Profite des Kapitals.
Kreuzberg verkommt zum Kiez für Reiche und Touristen. Das Hotel Orania, der Google-Campus, das MyFest, die geplante Shoppingmall samt neuem Hostel auf dem Gelände des alten Autohauses an der Skalitzer Straße; diese Projekte sind nur die offensichtlichsten von unzähligen Veränderungen, die die Bewohner_innen dieses Kiezes hinnehmen müssen, bis sie selbst verdrängt werden, weil ihre Mieten im hippen Szenebezirk zu teuer geworden sind.
Der vom Senat und privaten Unternehmen forcierte Massentourismus in unseren Nachbarschaften hat weitreichende Auswirkungen auf unser aller Leben. Dringend benötigter Wohnraum wird zu Ferienwohnungen umfunktioniert, Kiezstrukturen werden zerstört, um den üblichen Hotels und Shoppingläden Platz zu machen, die Arbeitsbedingungen in der Branche sind katastrophal und die verbleibenden Anwohner_innen des Kiezes werden zur lebenden Touri-Attraktion.
Die einzigen Profiteure dieser Entwicklungen sind wie immer die, die eh schon mehr als genug haben: Privateigentümer_innen, Chefs und Manager_innen der Tourismusindustrie und all die, die meinen, sich das „alternative Lebensgefühl Kreuzbergs“ mit Geld kaufen zu können.
Wir nehmen diese Entwicklung nicht widerstandslos hin. Was wir brauchen, sind selbstverwaltete, unkommerzielle Räume, die allen offen stehen und die auch ohne reiche Eltern genutzt werden können. Deswegen planen wir in unseren neuen Räumen einen selbstverwalteten Sportraum für den Kiez, an dem alle herzlich dazu eingeladen sind, sich zu beteiligen.
Dieses Flugblatt wird in der Nachbarschaft verteilt: