+++ Schlüsselübergabe verlegt auf den 31.12.18 +++ Kundgebung am selben Tag vor den Räumen in der Potsdamer Str. Berlin +++
Seit 46 Jahren existieren die beiden Jugendzentren Potse & Drugstore nun schon. Das macht sie zu den beiden ältesten, selbstverwalteten Freiräumen Berlins. Doch die überall in Berlin um sich greifende Verdrängung macht auch hier keinen Halt. Bis zum 31.12.2018 müssen die beiden Kollektive ihre Räumlichkeiten verlassen haben. Sie sollen Platz machen für „CoLiving Spaces“ des Unternehmens rent24.
Konzerte, Siebdrucken, Kinoabende oder einfach nur entspannen -nselbstverwaltet, ohne Chefs und Hierarchien, komplett gratis und mit derbMöglichkeit selbst aktiv zu werden: Das alles (und mehr) bieten die beiden Kollektive seit Jahrzenten für Jugendliche und andere Interessierte, für den Kiez und darüber hinaus.
All dies soll nun den Verwertungskonzepten von rent24 weichen. Völlig überteuerte Einzelzimmer (55€ und aufwärts pro Nacht), welche als „Innovations-Oasen“ glorifiziert werden, und das obwohl sich sowieso schon niemand die Mieten in Berlin leisten kann.
Bezahlbare Wohnungen und nicht-profitorientierte Räume sollen durch Unternehmens- und Startupflächen ersetzt werden, die Gentrifizierung wird erbarmungslos vorangetrieben. Die Folge ist, dass nur noch Besserverdienende und Unternehmen es sich leisten können, in dieser Stadt Platz zu finden.
Leider ist dies in Berlin kein Einzelfall, Potse & Drugstore gliedern sich in Reihe anderer bedrohter Projekte ein, die in den nächsten Monaten konkret von Verdrängung bedroht sind: Egal ob die Kiezkneipen
Meuterei und Syndikat oder das anarcha-feministische Hausprojekt Liebig34 – überall müssen Freiräume und Konzepte eines alternativen Lebens der Gentrifizierung und kapitalistischen Verwertung weichen.
Diese,dem Kapitalismus inhärente Mechanik, zeigt sich hier beispielhaft und in Reinform – jahrzehntelang aufgebaute Kultur und Projekte werden abgerissen und genutzt, um Luxuswohnungen und Startupflächen zu erbauen, welche für diejenigen die am Aufbau dieser Kultur mitwirkten, schlichtweg unbezahlbar sind.
Wir haben da keinen Bock drauf. Wir wollen eine Stadt, welche sich an ihren Bewohner_innen, und nicht an irgendwelchen Investor_innen ausrichtet. Wir wollen eine Stadt, welche solidarisch und bezahlbar ist, in der es Freiräume für alle gibt. Kurzum: Wir wollen eine Stadt von unten!
Deswegen müssen Potse & Drugstore bleiben!
Kommt zur Kundgebung am 31.12.2018, 10-16 Uhr, vor den Räumen der Kollektive in der Potsdamer Str. 180, 10783 Berlin!
Für die Erhaltung selbstverwalteter Freiräume und Kiezkultur!